Earth Day 2021

Dachentwässerung nachhaltig gedacht

Seit über 50 Jahren beschäftigen sich am heutigen Earth Day weltweit Millionen Menschen mit den brennenden Klima- und Nachhaltigkeitsfragen unserer Zeit. Unser geschäftsführender Gesellschafter, Dr. Hermann Steinhauser, hat sich für GRÖMO seine Gedanken zu dem Thema gemacht, die wir gerne teilen möchten.

Es gibt Industrien, da ist es üblich und wichtig, einen Nachhaltigkeitsbericht abzuliefern. Glücklicherweise wird er immer seltener in Papierform verteilt, so dass man angesichts der Dicke dieser Berichte nicht mehr darüber ins Grübeln geraten muss, wie viele Bäume dafür wohl abgeholzt wurden.

GRÖMO ist Hersteller von Produkten zur Dachentwässerung und produziert in Marktoberdorf im Allgäu ca. 10 Millionen Dachentwässerungskomponenten pro Jahr. Darunter sind einfache Produkte wie Regenfallrohre und kompliziertere Teile wie Wasserfangkästen, Sockelknie und konische Rohrbögen. Wir fertigen unsere Produkte ausschließlich aus Metall. Wir tun das nicht nur, weil wir mit Metallen gut umgehen können, sondern weil wir Metall für den besten Werkstoff für unsere Produkte halten. Dabei ist die Produktion in Deutschland und die Beschaffung von Rohmaterialien in Europa bereits ein wesentlicher Beitrag zur Nachhaltigkeit.

Der wichtigste Beitrag unserer Produkte liegt in deren Funktion. Sie schützen das Haus vor Schäden durch Regenwasser, halten das Fundament trocken und sichern ihm so ein langes, nachhaltiges Leben.

Unsere Produkte zum Regenwassersammeln liefern einen weiteren Beitrag zur Nachhaltigkeit. Sauberes (Regen)-Wasser ist ein knappes und kostbares Gut, das viel zu schade für die Kanalisation ist. Unsere Wassersammler und Regenwasserklappen tragen dazu bei, dieses Gut zu nutzen und kostbares Frischwasser zu sparen

Recycling ist das Zauberwort, das man oft hört, wenn die verwendeten Rohstoffe nach kurzer Zeit ihren Zweck erfüllt haben und weggeworfen werden. Ausgesonderte Materialien werden mit grünen Punkten versehen und geben uns als sortierende Verbraucher ein gutes Gewissen. Leider können auch die besten Recycling-Prozesse die ursprünglichen Materialeigenschaften nicht erhalten. Kunststoffe zum Beispiel bestehen aus vielen Bausteinen, sogenannten Monomeren. Der Gebrauchswert der Kunststoffe hängt wesentlich von der Anzahl der miteinander verbundenen Bausteine der Kettenlänge ab. Jeder Umarbeitungsschritt verkleinert diese Kettenlänge und verschlechtert damit die Qualität. Auch hochwertige Kunststoffe enden deshalb direkt oder nach wenigen Umarbeitungen in der Müllverbrennung. Hoffentlich enden sie dort - um wenigstens den Heizwert nutzen zu können - und nicht im Wasser, wo sie die Meere verschmutzen.

Für mehr Nachhaltigkeit ist daher ein kluger Umgang mit Rohstoffen nötig. Es gibt Rohstoffe, die durch ihren Einsatz verbraucht werden. Kohle z.B. wird durch die Nutzung als Brennstoff verbraucht. Das entstehende CO2 schädigt dann auch noch unsere Atmosphäre. Diese Rohstoffe sind ein für alle Mal weg.

Nachwachsende Rohstoffe, wie Holz oder Mais, sind zwar meist nachhaltiger, die Lebensdauer ist durch die sinkende Anzahl der Bausteine oder den direkten Einsatz als Brenn- oder Biokraftstoff aber sehr begrenzt.

Metalle dagegen wurden noch nie weggeworfen, sondern immer schon gesammelt und wiederverwendet. Schrottplätze sind viel älter als Recyclinghöfe. Die Eigenschaften eines Produktes aus Metall ergeben sich aus den Eigenschaften der Metall-Atome selbst und nicht aus einer fragilen übergeordneten Struktur oder Kettenlänge. Entsorgtes Metall kann immer wieder aufgearbeitet werden und hat dann die Eigenschaften des neuwertigen Materials.

Unser Unternehmen besteht seit 1888, und noch nie haben wir Metall weggeworfen. Sicher hatte mein Opa dabei eher die Ökonomie und keine Ökobilanz im Sinn. Wir haben dazugelernt und geben unseren Schrott heute sortenrein zur Wiederverwertung.

Unsere Herstellverfahren werden laufend dahingehend optimiert, dass bei der Herstellung nur wenig Verschnitt entsteht. Ebenso selbstverständlich ist der sparsame Umgang mit Hilfsstoffen wie Kühlschmiermitteln oder dem Strom für unsere Fertigungsanlagen, den wir an schönen Tagen natürlich von unserer eigenen PV-Anlage bekommen.

Auf den Baustellen lassen sich Dachentwässerungsprodukte aus Metall schneiden, biegen und so auch an örtliche Gegebenheiten oder Unzulänglichkeiten anpassen. Ein beschädigtes Teil kann herausgeschnitten und durch ein neues Teil ersetzt werden. Metalle werden durch UV-Strahlung nicht beschädigt und widerstehen auch extremen Temperaturunterschieden. So halten sie bei richtigem Einsatz und Verwendung ein Leben lang.

Wir haben bei der Wahl des Materials, der Art der Anwendung und unserer Liebe zur Funktionalität einen guten Beitrag zur Nachhaltigkeit geleistet. Dennoch gibt es bei Verpackung, Versand und Organisation Verbesserungsmöglichkeiten, über die wir weiter nachdenken.

Dieser Beitrag zur Nachhaltigkeit ist für uns so selbstverständlich, dass wir glatt vergessen haben, ihn zu erwähnen. Das holen wir hiermit nach.

 

Dr. Hermann Steinhauser

Inhaber